• Bisher das wärmste Wintersemester, an das ich mich erinnern kann. Es regnet kaum, es gab unerträglich heiße Tage, alles grünt und blüht, dabei fangen nächste Woche die Herbstferien an. Aber so ist das, wenn mitten im Sommer die Sommerferien enden.

    Das Klima wandelt sich aber auch in den Anfängerklassen, jedes neue Semester ist wie ein chemisches Experiment, in dem man unbekannte Substanzen zusammenschüttet und gespannt zusieht, welche Reaktionen daraus entstehen. Wenn es ganz schlecht läuft, knallt es sogar.

    Manchmal kippt man auch bekannte Substanzen zusammen und wartet auf einen Knall, der dann gar nicht kommt.

    Na, jedenfalls scheinen unsere neuen Semester aus freundlichen Elementen zu bestehen, die man bedenkenlos kombinieren kann. Und schlau sind sie auch, in der ersten Französischarbeit war die überwiegende Note eine Eins.

    In einer dieser Arbeiten wurde in der Übung, wo der unpassende Begriff aus der Reihe de, à, la gestrichen werden sollte, sogar ein neues Wort kreiert, um die Funktion von Präpositionen zu umschreiben, denn im Gegensatz zum Artikel  "la" sind diese nicht "bezugsbeziehend". Zwar suchte Jenny ihr Wort gestern doch noch im Duden, aber da müssen wir wohl auf die nächste oder übernächste Ausgabe warten.


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  • Erster SchultagPünktlich zum Ferienende wird es so richtig heiß, auch die Verkürzung der Unterrichtsstunden bringt nur etwas Linderung. Wie immer, wenn die S5b abends zwecks Kühlung die Fenster öffnet, tummeln sich sogleich Insekten in der Klasse. Diesmal fühlt sich eine besonders große Libelle von den Neonröhren angezogen und schafft es dann nicht mehr aus den Lamellen hinaus. Ein großer Käfer hätte zum Autor unserer Lektüre sicher besser gepasst. Aber anders als Josef K. hat die Libelle ein Happy End, nachdem wir alle Lichter gelöscht und im Halbdunkel interpretiert haben. Sie findet sogar den Weg aus dem Fenster.

    Lustig war es auch am Vormittag in der S3c, als ich Adrian lobte, weil er während der Gruppenarbeit Englisch sprach, woraufhin er erwiderte: "I can English when I will." 


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  • Einhorn unterm Regenbogen

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    The Unicorn in the Garden von James Thurber, illustriert von ihm selbst und am Mittwoch ausgeteilt in der S2c. Meiner scherzhaften Aufforderung, das Bild auszumalen, kamen die kunstschaffenden Damen eiligst nach, zumal es um ein Einhorn ging. Zu diesem Tier haben sie offensichtlich eine besonders innige Beziehung. 

    Die Einhornprinzessin

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Kunst bleibt nie ohne Wirkung, deshalb wohl ließ sich einer der Herren zu einer zeichnerischen Interpretation der Geschichte herbei, die ganz unerwartete Perspektiven auf das Geschehen eröffnet.

    Böses bekifftes Einhorn

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

    Sollte die Polizei nicht statt des Ehemannes oder der Frau doch lieber das Einhorn mitnehmen, da es offensichtlich renitent und bösartig ist? Außerdem hat es wahrscheinlich außer Rosen und Lilien auch noch andere Pflanzen konsumiert, daher die umstrittenen Visionen.

    Fabeltiere unter sich

    Nachtrag: Gerade hat Jean-Michel auf facebook eine Postkarte gepostet, die er aus Deutschland bekommen hat. Hier scheint man Einhörnern allgemein nicht so zu trauen.


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  • Die Frage hatte Kurt Tucholsky ganz einfach beantwortet: Alles.

    Das wird zur Zeit trotzdem wieder diskutiert, seit Jan Böhmermann sich über den türkischen Präsidenten lustig gemacht hat. Das Gedicht ist im Internet heftig gelöscht worden, aber zu Dokumentationszwecken wurde es im Bundestag nochmals vorgelesen. Von einem Abgeordneten der CDU, der sich der Ironie vielleicht nicht einmal bewusst war.

    Natürlich hat Edogan selbst erst durch seine beleidigten Reaktionen den Hype entfacht. Und nicht überall kommt er mit Klagen und Wehklagen durch. In Großbritannien zum Beispiel gab es The President Erdogan Offensive Poetry Competition’. Gewonnen hat Boris Johnson MP, der frühere Bürgermeister von London, mit einem Limerick.

    There was a young fellow from Ankara

    Who was a terrific wankerer

    Till he sowed his wild oats

    With the help of a goat

    But he didn’t even stop to thankera.

    Obwohl es künstlerisch bessere Werke gegeben habe, sei dieses doch etwas Besonderes, da es aus der Feder eines führenden Politikers stammt. Hier die Begründung, in der nicht nur Erdogan auf den Boden des 21. Jahrhunderts zurückgeholt wird:

    "But this award is entirely anti-meritocratic. For myself, I think it a wonderful thing that a British political leader has shown that Britain will not bow before the putative Caliph in Ankara. Erdogan may imprison his opponents in Turkey. Chancellor Merkel may imprison Erdogan’s critics in Germany. But in Britain we still live and breathe free. We need no foreign potentate to tell us what we may think or say. And we need no judge (especially no German judge) to instruct us over what we may find funny."

     

     

     


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  • Der Mai ist nun auch in der Schule angekommen, und zwar in Form eines Maikäfers, der so leichtsinnig war, durch die weit geöffneten Fenster in die Klasse der S2b zu fliegen. Wie ich ja bereits über derartigen Ausflüge bei Wespen geschrieben habe, stört die Anwesenheit eines Insekts den Unterricht ganz erheblich.

    Anders als Wespen kann man Maikäfer aber mit der Hand fangen und aus dem Fenster befördern, besonders, wenn sie sich vorher auf den Rücken gelegt haben und nicht mehr aus dieser Position herauskommen. Bloß warum legen sie sich auf den Rücken? Dummheit?

    Dieser Käfer war jedenfalls ziemlich dumm, denn nachdem Rolf ihn heldenhaft auf der Hand zum Fenster getragen hatte, muss er sich direkt durch das nächste Fenster wieder hineinbegeben haben, diesmal ins Lehrerzimmer, wo er die Kollegin M. terrorisierte. Und das, obwohl er auch da schon wieder in Rückenlage herumstrampelte. Gut für ihn, dass ich keine Angst vor Maikäfern habe und ihn ein weiteres Mal hinausbeförderte, nicht ganz so heldenhaft wie Rolf, sondern in einer Tasse, unter die ich ein Blatt geschoben hatte.

    Hoffentlich spült der Kollege, der morgen aus der Tasse trinken will, diese vorher ab. Sie steht jedenfalls im Waschbecken.

     

     


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