• Wie Sie aus dem Französischbuch wissen (sollten), gehörte Avignon lange Zeit dem Vatikan und wurde erst während der französischen Revolution wieder französisch. Hier eine Reportage von Friedrich v. Gentz aus der Nationalversammlung zu diesem Thema:

    In der Abendsitzung hält Pethion eine lange Rede über die Vereinigung der Stadt Avignon mit Frankreich. Er betrachtet den Gegenstand zuerst nach den alten, nachher nach den neuen Prinzipien. Von der historischen und diplomatischen Seite erregt er Zweifel über die Rechtmäßigkeit der Acquisition, und des Besitzes des Pabstes. Wenn aber diese Zweifel auch alle gehoben werden könnten, so bleibt doch der rechtmäßige Wille des Volköes von Avignon ein hinreichender Grund, dem Pabste die Oberherrschaft abzusprechen. Daß, trotz der Einwendungen einer zahlreichen Gegen=Partey, und der, durch die unglücklichen Vorfälle im Juny, von dort vertriebnen Einwohner, die Willens-Erklärung [recht] gültig und rechtmäßig gewesen sey, daß gegen eine solche Willenserklärung keine Protestation des Regenten gelte, und daß es Frankreichs Vortheil erfordre, die Avignoner in seinen Schooß aufzunehmen, sucht er im letzten Theile seiner Rede zu beweisen; und das Resultat derselben ist: "Zu decretiren, daß Avignon und das Gebiet dieser Stadt einen Theil des französischen Reiches aus[zu]machen, daß eine Anzahl Linien-Truppen zur Aufrechterhaltung der Ruhe nach Avignon geschicht werden soll."

     Friedrich v. Gentz: Ungedruckte Chronik der Nationalversammlung, 16. November 1790


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  • Sinnvoll: Diskussionen über Akzente

    Gestern Abend gab es in der S3b eine Kontroverse darüber, wieviele Akzente der Namensgeber der Brücke von Avignon hat. Heißt es Saint-Bénezet, wie das Lehrbuch und Word meinen, oder Saint-Bénézet, wie ich und Wikipedia meinen? Eine ganz neue Variante bietet dagegen die Stadt Avignon mit Saint-Benézet.

    Ich will die Sinnhaftigkeit der Diskussion nicht in Frage stellen, obwohl es ja für den fehlenden Akzent keinen Fehlerpunkt gibt. Ich freue mich über das Interesse und die Aufmerksamkeit.

    Sinnlos: Diskussionen über (die Pervertierung von) Aufgabenstellungen

    Nochmal S3b. René kam auf den glorreichen Gedanken, ins Tagesprogramm für die Besichtigung der Stadt Avignon eine Fahrt nach Paris mit dem TGV aufzunehmen. Nein, dafür gibt es keine Punkte!

    Kim passte der ganze Punkt Textproduktion nicht, weil sie sich nicht rechtzeitig informiert fühlte. Kann ich verstehen, ich habe es ja auch nur schriftlich auf einem Blatt mit Themen der Klausur und diversen Übungen und in diesem Blog angekündigt und außerdem seit der ersten Klausur im 1. Semester immer eine Textproduktion gemacht. Aber 125 Minuten sind eben verdammt kurz für eine Französischarbeit. C'est la vie, die Textproduktion kommt.

    Nachtrag: Diskussionen während der Klausur

    Solche Diskussionen sind besonders sinnlos, da sie die anderen nerven, die sich konzentrieren wollen, und außerdem zu nichts führen. Es lohnt also nicht, zu Beginn oder gar am Ende einer Klausur nochmals zu diskutieren, ob man wirklich auf linierte Klausurbögen schreiben soll, wo doch karierte, ausgefranste Zettel auch sehr schön sind. Und was die Breite des Korrekturrandes betrifft, da wird jeder Millimeter verbissen verteidigt. Ich werde nie verstehen, warum das so ist.

     


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  • avignon

     

      

    Une visite de la ville d'Avignon

     28 octobre 2010: Visite touristique d’Avignon

    10 heures : Rencontre devant l’hôtel

                      Promenade au Palais des Papes

                      Visite guidée du palais et des jardins

     

    12 heures : Visite du centre ville

     

    13 heures : Déjeuner au restaurant « Le pont »(15 €) ou

                      « Flunch » (bonmarché, 7 €)

     

    14 heures : Promenade au bord du Rhône jusqu’au pont

                      Chanter et danser sur le pont d’Avignon

     

    15 heures : Promenade en bateau sur le Rhône

                      Possibilité de prendre un café avec gâteau

                      sur le bateau

     

    16 heures : Faire les courses, observer les canards ou les gens,

                      faire une pause, visite d’une cave de vin

                      avec dégustation

     

    19 heures : Dîner

     

    20 heures : Festival de théâtre au Palais des Papes

     

    Attention aux pickpockets

      

    palaisDie Akzente des Heiligen Benezet*:
    Gestern Abend gab es in der S3b eine Kontroverse darüber, wieviele Akzente der Namensgeber der Brücke von Avignon hat. Heißt es Saint-Bénezet, wie das Lehrbuch und Word meinen, oder Saint-Bénézet, wie ich und Wikipedia meinen? Eine ganz neue Variante bietet dagegen die Stadt Avignon mit Saint-Benézet.

     

     

     palais*Bénézet ist übrigens eine Form von Benedikt. Ich bin aber nicht dafür, dem Papst die schöne Stadt Avignon zurückzugeben, die dem Vatikan bis zur Französischen Revolution gehörte. Vielleicht die Brücke zum Restaurieren. 

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     

     


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  •  

     

     

    http://zardoz.nilu.no/~haralds/writing/handzettel10.doc

     

    http://www.sparknotes.com/lit/streetcar/

    Bitte mit Vorsicht verwenden, die "summaries" enthalten zu viele Details und sind eher Nacherzählungen.

     

      

    Tennessee Williams – A Streetcar Named Desire

     

     

    p. 48, l. 4 – p. 50, l. 15

     

    1. Content
    2. Please give a short summary of the text and relate it to the drama. (not more than one page)

    3. Analysis
    4. Please analyse the text. Concentrate on the characters and relations between the persons. Consider style and language as well. (about two pages)

    5. Transfer

    -         Creation: Blanche writes a diary about her feelings at that moment.

    -         Opinion: How should Stella react to Stanley at this moment and in their marriage?

     

     

    (about one page)


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  • A Streetcar named DesireDas Leben ist schön, die Sonne scheint, manche genießen die Herbstferien, andere die Bocholter Kirmes. Ich habe mir ein paar Tage in München gegönnt und war angenehm überrascht, dass ich mich weitgehend auf Hochdeutsch verständigen konnte und sogar auf Französisches stieß. Aber klar, die Bayern sollen ja die schlauesten Schüler Deutschlands haben, die müssen Französisch können. Und Latein. Und Deutsch.

    In der Münchener Residenz fand ich auf einer Bauverkleidung die schmeichelhafte Beurteilung des Schlosses durch Samuel Chappuzeau aus dem Jahre 1673.


    BeuysIn der Pinakothek der Moderne entdeckte ich dann diesen Spruch von Joseph Beuys, der auf Französisch damit spielt, dass das "Latein am Ende" sei.

    A Streetcar named DesireWeiterhin ein Bild des belgischen Künstlers René Magritte, das beweist, dass einem die moderne Kunst nicht weiterhilft beim Vokabellernen.

    Es trägt den Titel "Clé des songes" (Schlüssel der Gedanken) und erinnert mich an Peter Bichsels Kurzgeschichte "Ein Tisch ist ein Tisch". Ein gutes Beispiel für das, was vielen Studierenden zunächst nicht einleuchten will. Wieso kann DER Tisch im Französischen feminin sein? Da gibt es in der Regel nur eine Erklärung: Die spinnen, die Franzosen. Die Sprachphilosophen und Semiotiker unter Ihnen erkennen jedoch rasch, dass das Wort "Tisch" bzw. "table" nur ein Zeichen ist, nicht der Gegenstand selbst. Ceci n'est pas une table.
    Besonders bekannt ist Magrittes Werk "La trahison des images" (Der Verrat der Bilder), auf dem unter der Abbildung einer Pfeife steht:"Ceci n'est pas une pipe." Das ist nur auf den ersten Blick absurd, denn tatsächlich kann auch ich als Nichtraucherin stundenlang vor dem Bild stehen und es genießen.
    EiffelturmEin größerer Genuss ist aber ohne Zweifel der Eiffelturm aus Zucker, den ich im Schaufenster einer Münchner Konditorei entdeckte.

     Eiffelturm


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