• Nicht dass ich schon Altersdepressionen hätte, die spare ich mir für nächste Woche auf. Aber manchmal wird man doch sehr unsanft daran erinnert, dass auch der geistige Verfall immer näher rückt.

    Gestern Abend in der 4b sprachen wir über den Einfluss anderer Sprachen auf das Deutsche, besonders über Anglizismen. Am Schluss teilte sich die Klasse in zwei Gruppen, um diese entweder zu verteidigen oder zu kritisieren.

    Aus der Gruppe der Puristen kam das Argument, dass es gerade für ältere Leute schwer sei, Anglizismen zu verstehen. Da setzte bei mir bereits die erste Stufe einer leichten Depression ein. Niederschmetternd war allerdings Annabelles Gegenargument: Das ist nicht so schlimm, die leben ohnehin nicht mehr so lange.


    votre commentaire
  • In der Diskussion darüber, ob Lesen das Gefühl für Sprachrichtigkeit schärfe, versuchte ich ein anschauliches Beispiel für die Macht der optischen Gewöhnung zu bringen, denn man merkt m. E. aus dem Gefühl heraus, dass ein Wort falsch geschrieben ist, selbst wenn man nicht genau weiß, wo der Fehler liegt.

    "Wenn Sie eine rote Gurke sehen, fühlen Sie sofort, dass etwas damit nicht stimmt, auch wenn es die Form einer Gurke hat und riecht wie eine Gurke."

    J: "Das ist mein Penis."

    Ich denke, man sollte zum Arzt gehen, wenn der Penis wie eine Gurke riecht.

     


    1 commentaire
  • Kafkas "Prozeß" entpuppt sich immer mehr als Pornographie, was meine Klasse weitgehend goutiert, haben sie jetzt doch auch neue Wörter wie "Promiskuität" gelernt und erstmals verstanden, dass Masochismus das zweite Ding in Sado-Maso ist.

    Da die Klasse ja immer schon vorrangig alle Texte nach der sexuellen Orientierung des lyrischen Ichs oder des Erzählers untersucht hat, ist sie nun in ihrem Element. Dabei springen auch immer wieder ein paar nette Sprüche heraus. Zum Beispiel bei der Frage nach der Rolle der Frauen bei Kafka. Sven: "Frauenrolle? Küchenrolle!"


    votre commentaire
  • Nun ist es passiert, die Ferien sind beendet und wir müssen uns wieder in die Unterrichtsstoffe hineinfinden. Wer nicht gerade in Frankreich im Urlaub war, hat die französische Sprache nach sechs langen Wochen fast vergessen. Also machen wir eine kleine Wiederholung, bei der sich jeder mit allen möglichen Details vorstellen soll. Beispiele sind vorgegeben. Wie bei den Haustieren: J'ai un cochon d'Inde. Sajil konsultiert das Wörterbuch und amüsiert sich lautstark darüber, das jemand sich ein Schwein als Haustier hält. Na ja, Schweine mögen auch ganz niedlich sein, aber ein cochon d'Inde ist eben doch nur ein Meerschweinchen.

    Die Tiere hatten es Sajil angetan und er kam nicht mehr aus dem Staunen heraus. Als Tessa sagte, sie habe "un cheval" (gesprochen wie Schewal), wunderte er sich, dass jemand in Rhede einen Wal halten kann. In der Tat nicht ganz einfach, der Rheder Bach ist doch arg schmal. Ein Pferd könnte bestimmt darüber springen.


    votre commentaire
  • Habe nun ach Kaffee, Tee und leider auch heiße SchokoladeWie die Zeit vergeht! Schon wieder verschwindet ein ganzer Jahrgang. Man freut sich über den Erfolg der Studierenden, die ihren Zielen ein gutes Stück näher gekommen sind, aber man ist auch ein bisschen traurig, wenn nette und interessante Klassen sich verabschieden.

    Aber es bleiben ja die Erinnerungen, in diesem Jahr ganz besonders, denn wir können bei jedem Frühstück an den Abendkurs denken, der den Kolleginnen und Kollegen Mugs geschenkt hat, auf denen in schönem Design die Quintessenz ihrer jeweiligen Fächer zu lesen ist. Moderne Literatur für Rechtshänder

     

     

     

     

     

     

    Wenn ich also mal die literarischen Epochen vergessen sollte, bereite ich mir ein Heißgetränk zu und erfreue mich an der Übersicht auf meiner Tasse. So muss ein Spicker aussehen!


    votre commentaire


    Suivre le flux RSS des articles de cette rubrique
    Suivre le flux RSS des commentaires de cette rubrique